Müll sammeln – mehr als aufheben
Müllverschmutzung ist ein riesiges, globales Problem. Es lässt sich von Ackerböden über Gewässer bis in die Tiefsee und sogar bis ins arktische Eis nachweisen. Diese Verschmutzung zeigt sich auch auf Bernaus Grünflächen. Bevor wir das erste mal losgezogen sind, um in der Natur möglichst viel wilden Müll einzusammeln, war uns das wirkliche Ausmaß der Plastikmüll-Flut gar nicht wirklich bewusst. Nicht in Deutschland und erst recht nicht in unserem kleinen Bernau. Ein Gefühl dafür wieviel wilden Müll es tatsächlich mehr oder weniger überall gibt, haben wir jedoch erst entwickelt, nachdem wir unsere ersten Rama´Dama durchgeführt haben.
Leider ist es so, dass wir mit unseren Aufräumaktionen, mit dem Aufheben von Müll egal wo auf dieser Welt, wir die Welt nicht retten. Ein einmaliger Aufräumtag löst das Problem nicht, es verbessert “nur” die Symptome, ist immer “nur” ein Teil der Lösung. Vielmehr meint die Aussage “ändert vieles”, dass so ein Rama´Dama für nicht wenige Menschen die erste kleine “Einstiegsdroge” ist. Fortan bekommt man ein Auge dafür, schafft sich sein eigenes Bewusstsein und wird eventuell dazu angeregt, mal über die eigene Funktion im Großen Ganzen nachzudenken. Denn ab dann sieht man gefühlt überall Müll.
Am Ende des Tages, trotz unzähligen Aktionen, Projekten und Ideen zum Thema Plastikmüll weltweit, muss der Müll, der schon jetzt dort liegt, aus unserer Natur verschwinden. Und zwar bevor er sich in Mikroplastik zersetzt und in unseren Flüssen, unserem Chiemsee oder unseren Böden für immer verbleibt.
Überraschenderweise geht es beim Müllsammeln also eben auch nicht “nur” um das Müllsammeln. Es geht darum einen Unterschied zu machen, darum Bewusstsein zu schaffen, die Aufmerksamkeit auf dieses so wichtige Thema zu lenken, darum andere zu motivieren UND darum, “dieses eine Teil” aufzusammeln, weil niemand wissen kann wo “dieses eine Teil” landen wird, dass “dieses eine Teil” nicht in Einzelteile zerfällt und in unserem Kreislauf und auch nicht in dem der Natur landet und darum dass “dieses eine Teil” nicht eines Tages im Magen eines Vogels, eines Fisches oder einem Menschen landet.